Erklär mir Schönstatt
Erklär mir Schönstatt war ein Projekt von SMJlern aus Bayern. 18 Karten erklären die verschiedenen Begriffe und Konzepte Schönstatts und der SMJ.
Erklär mir 18
Endlich 18! Herzlichen Glückwunsch! Ein Geburtstag wie kein anderer. Ein Tag, den es ruhig öfter geben könnte.
Warum eigentlich nicht? Wir feiern den 18. jeden Monat. Denn an einem 18. entstand die Schönstatt-Bewegung. An diesem Tag im Oktober 1914 schloss eine kleine Gruppe von Jugendlichen ein Bündnis mit der Gottesmutter Maria. Ein unscheinbarer Anfang mit großer Wirkung.
Auf der ganzen Welt sind Menschen von diesem Bündnis begeistert. Wir erneuern es Monat für Monat, egal wo wir gerade sind. Jeder 18. wird so zu einem besonderen Tag. Bist du dabei?
Erklär mir Bewegung
Auf die Plätze, fertig, los! Bewegung ist kraftvoll, lebendig und dynamisch. Bei uns bewegt sich was, denn unser Name ist Programm. Wir, die internationale Schönstattbewegung, sind Menschen von jung bis alt, die aktiv ihren Glauben leben.
Der Bund mit Gott begeistert uns. Als Teil der katholischen Kirche verbinden wir weltweit Menschen miteinander. Gottes Impuls setzt uns in Bewegung: In seiner Kraft wollen wir die Welt gestalten. Bewegst du mit?
Erklär mir Blankovollmacht
Einen Blankoscheck stellt man nur jemandem aus, dem man wirklich vertrauen kann. Wer ihn hat, kann damit alles machen, denn es ist ein Scheck mit unbegrenztem Wert.
Mit Gott ist das ähnlich. Er lädt uns ein, ihm ganz zu vertrauen. Als ob wir ihm einen Blankoscheck ausstellen, unterschreiben wir das, was er mit uns vor hat. Wir sagen “Ja!” zu seinem Plan für unser Leben – ohne Einschränkungen. Das nennen wir Blankovollmacht. Egal ob positive oder negative Erlebnisse im Leben: wir glauben, dass Gott dahinter steckt und das Beste für uns will. Sich auf ihn zu verlassen, lohnt sich, denn er geht verantwortungsvoll mit unseren Schecks um. Wem vertraust du?
Erklär mir die Krone
In Abendkleid und feinen Schuhen fühlst du dich wie eine Prinzessin. Fehlt eigentlich nur noch die Krone – ein Zeichen von Stärke, Würde und Verantwortung. Auf vielen Bildern trägt auch die Gottesmutter Maria eine Krone. Diese Krone kann ein Geschenk von uns sein. Wir schenken ihr aber nicht Gold und Diamanten, wir schenken ihr unser Engagement. Die besten Kräfte sollen in uns wach werden. Dann prägen Begeisterung, Mut und Tiefe unseren Alltag. Unsere Entscheidungen, unser Handeln und unser ganzes Sein sollen dieses Lebensgefühl zeigen. So werden wir zu ihrer Krone, zu einer »lebendigen Krone« aus vielen Menschen. Da ist jeder Tag ein besonderer Anlass, auch in Jeans und T-Shirt. Schön, oder?
Erklär mir die Säulen
Säulen tragen die mächtigsten Gewölbe der Welt. Stark und belastbar strecken sie sich nach oben. Fest im Boden verankert, eröffnen sie weite Räume.
Männer brauchen Säulen, die ihr Leben tragen. Die Säulen sind Grundwerte, die wir auch in unserer Jugendarbeit vermitteln. Konkret heißt das: Verantwortung übernehmen und miteinander vernetzt sein – Persönlichkeit entwickeln und selbstständig handeln – Gott suchen und ihm vertrauen – Kräfte entfalten und ausdauernd kämpfen – Einsatz zeigen und Feuer weitergeben. Gestützt auch diese Werte wollen wir hoch hinaus. Was wir aufbauen, eröffnet Perspektiven für die Zukunft. Baust du mit?
Erklär mir Freiheit
Berlin am 9. November 1989: Die Mauer fällt! Der Drang nach Freiheit ist so groß, dass selbst eine Barriere aus Beton und Stacheldraht die Menschen nicht aufhalten kann. Ihr Einsatz für die Freiheit hat sich gelohnt.
Auch im Alltag lohnt es sich, von der eigenen Freiheit Gebraucht zu machen. Die Kunst, frei zu sein, bedeutet: Sich von innen heraus entscheiden, wie man Einschränkungen und Anforderungen begegnet. Ein Beispiel: Das Telefon klingelt. Du nimmst den Hörer ab, weil du ein Gespräch beginnen willst, und nicht weil es läutet. Es ist deine Entscheidung, wie du dich der äußeren Situation stellst. Pater Kentenich, der Gründer der Schönstatt-Bewegung, hat diese Freiheit gelebt. Er hatte die Vision von Persönlichkeiten, die Grenzen überwinden und Mauern überspringen. Wie entscheidest du?
Erklär mir Gnadenkapital
Geld regiert die Welt! Manchmal gnadenlos. Und trotzdem: Ohne Kapital läuft nichts, denn wo investiert wird, geht es vorwärts. Investiere auch du, denn deine Taten sind wie bares Geld, das du bei der Bank deines Vertrauens anlegst.
Wir vertrauen in diesen Angelegenheiten der Bank Gottes. Das, was wir tun, zahlen wir bei der Gottesmutter Maria ein: es wird zum Gnadenkapital. Schenke ihr doch eine gute Begegnung oder ein herzliches Lachen, eine misslungene Prüfung oder das Lampenfieber davor – du kannst dir wünschen wofür. Zum Beispiel für eine gute Freundin, für das Vorstellungsgespräch deines Bruders oder einfach für Menschen, die es besonders brauchen. Hohe Znsen sind garantiert. Dein eingezahltes Kapital bringt Gewinn für dich und andere. Investierst du?
Erklär mir Gründer
Wenn wir Gründer sagen, meinen wir Pater Josef Kentenich. Er war Priester und ein großer Pädagoge. Sein Ohr hatte er am Herzen Gottes, seine Hand am Puls der Zeit. Mit der Vision, der Kirche ein neues Gesicht zu geben, gründete er 1914 die internationale Schönstattbewegung.
Für ihn war klar, dass erst die Balance aus Freiheit und Beziehung die persönliche Entfaltung des Menschen ermöglicht. Durch sein Leben, seine väterliche Persönlichkeit und seine Ideen hat er es geschafft, uns Gott näher zu bringen. So erleben wir den Glauben lebendig und tief – mit der Hand am Puls der Zeit und dem Ohr am Herzen Gottes. Lust zuzuhören?
Erklär mir GTO
GTO – Guter Tag, oder? Das trifft zwar den Nagel auf den Kopf, aber eigentlich steht diese Abkürzung für »Geistliche Tagesordnung«. Es geht um deinen Alltag. Nimm deine Möglichkeiten wahr, ihn selbst zu gestalten und mit Gott zu verbinden! Schreib dir Punkte auf, für die du dir neben allem anderen Zeit nehmen willst. Ein gutes Buch, ein Gebet, Joggen oder einen Freund anrufen. Deiner Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Eine kleine Liste kann dir dabei eine große Hilfe sein: abends gehst du die konkreten Vorhaben auf deiner Liste durch und kreuzt an, was möglich war. Das geht schnell und gibt dir Rückmeldung. Deine Notizen zeigen dir, wie du deinen Tag gestaltet hast. Im Laufe der Zeit wirst du immer gekonnter mit den Freiräumen deines Lebens umgeben. Guter Tag, oder?
Erklär mir Hausheiligtum
»Zimmer gesucht! Ich bin sympathisch, treu, verständnisvoll und habe Humor. Mein Name ist Gott.«
Wenn Gott bei uns einzieht, wohnt er im Hausheiligtum. Das ist ein besonderer Platz im Zimmer. Ein Ort, den du persönlich gestaltest. Dort bringst du Dinge hin, die dir wichtig sind. Zum Beispiel ein Kreuz, ein Marienbild, Fotos oder andere Andenken. Auch ein schlechtes Zeugnis passt hier rein. Richte dir ein Hausheiligtum ein – es wird ein neuer Ort, an dem du Gott begegnest. Egal was dich zurzeit beschäftigt, hier kannst du mit ihm sprechen. Gott ist bei dir zu Hause, du bist daheim bei ihm. Damit wird er mehr und mehr dein Mitbewohner, dessen Zimmertüre immer offen steht. Darf er bei dir einziehen?
Erklär mir Heiligtum
Kleine Kapelle mit großer Wirkung. Ein Ort, an dem der Himmel die Erde berührt. Ein Raum, in dem Gott und Maria besonders spürbar sind. Nicht das Gebäude, sondern Menschen die diese Beziehung suchen, machen die Kapelle zu etwas Besonderem – einem Heiligtum. An einem solchen Ort, dem so genannten Urheiligtum, wurde die Schönstattbewegung gegründet. Ein perfekter Platz zum Ausruhen, Beten und Sich-wohl-fühlen.
Was dir gut tut, gönnst du dir gerne öfter. Kein Wunder, dass viele, die von der Wirkung des Heiligtums begeistert sind, es nachbauen. Weltweit sind es über 200 und überall machen Menschen die gleiche Erfahrung: Du kommst anders raus, als du rein gegangen bist – mit Kraft, Motivation und neuem Schwung. Schaust du mal rein?
Erklär mir Himmelwärts
Angekommen im Konzentrationslager. Angekommen in der Hölle. Wer in der Hölle sitzt und an den Himmel denkt, ist entweder nicht ganz normal oder weiß, dass es den Himmel wirklich gibt. Pater Kentenich, der Gründer der internationalen Schönstattbewegung, war drei Jahre im KZ Dachau inhaftiert. Die Nazis konnten Menschen einsperren, Gott aber nicht aussperren. Trotz der ständigen Todesgefahr spürte Pater Kentenich ihn auch dort. In dieser Situation schrieb er für seine Mithäftlinge ein Gebetbuch in Reimform, dem er den Titel »Himmelwärts« gab. Seine Sprache ist ungewohnt, sie fordert heraus. Die Verse sprechen von der Liebe zwischen Gott und den Menschen – gerade auch in schwierigen Zeiten. Damals wie heute schicken Menschen ihre Gebete nach oben. Schaust auch du manchmal himmelwärts?
Erklär mir Liebesbündnis
Flutlicht erleuchtet ein ganzes Stadion. Ein Zug transportiert viele Menschen. Eine Mikrowelle wärmt das Essen in wenigen Minuten. Drei Wirkungen, eine Ursache: Strom. Er kann riesige Mengen Energie freisetzen. Wir können ihn nicht sehen und doch beeinflusst er unseren Alltag.
Mit dem Liebesbündnis ist es geneauso. Es ist ein Bündnis mit der Gottesmutter Maria. Unsichtbar und doch enorm wirkungsvoll. Sie nimmt uns an die Hand und zeigt uns, wie wir heute als Christen leben können. Sie begleitet und stärkt uns in allen Lebenslagen. Doch es kommt auch auf uns an. Erst durch unseren Einsatz kann das Liebesbündnis seine Kraft entfalten. So gestalten wir die Welt in Gottes Sinn. Machst du mit?
Erklär mir MTA
MTA ist in Deutschland die Abkürzung für medizinisch-technische Assistenten. Stimmt. Aber nicht nur. MTA ist auch ein Titel für Maria, der Mutter von Jesus. Er steht für »Mater ter admirabilis« und heißt übersetzt »Dreimal Wunderbare Mutter«. Die erste Generation der Schönstattbewegung hat der Gottesmutter Maria diesen Namen gegeben.
Das Marienbild Schönstatts zeigt es: Maria sucht deinen Blick. In ihren Augen bist du kostbar und wertvoll. Schau mal hin! Vielleicht entdeckst du in diesem Augenblick einen Weg zu Christus.
MTA – die Abkürzung deiner persönlichen Assistentin. Stimmt's?
Erklär mir Partikularexamen
Partikularexamen, kurz PE, ist das Rezept für deine persönliche Entwicklung. Aber fangen wir doch vorne an. Du spürst Wünsche und Ziele, die dich motivieren? Beobachte aufmerksam, wohin sie dich ziehen. Erreichen kannst du sie am besten in kleinen Schritten – praktisch und einfach. Du willst dich besser ernähren? Mach's doch! Formuliere dir ein PE mit kurzen, einprägsamen Worten. Es könnte lauten: »Weg vom Dosenfutter, hin zum Kochtopf! Ich koche einmal pro Woche für meine Freunde.« Mach das eine Zeit lang, beispielsweise fünf Wochen und schau, was du geschafft hast! Dann pack was Neues an – dein nächstes PE wartet schon. Du wirst sehen, dieses Trainning bringt dich Schritt für Schritt deinen Zielen näher. Und, schon auf den Geschmack gekommen?
Erklär mir Persönliches Ideal
Ein guter Film braucht originelle Musik. Sie unterstreicht den einzigartigen Charakter jeder Szene und trägt zur passenden Stimmung bei. So macht sie den Film unverwechselbar.
Auch dein Leben hat einen Melodie. Eine Komposition, die nur für dich geschaffen wurde. Sie bringt deine Persönlichkeit zum Ausdruck, kurz gesagt: sie klingt einfach wie du bist. Das ist dein persönliches Ideal. Höre in dich hinein und frage dich, wohin deine Sehnsucht die zieht. Welche Charaktereigenschaften machen dich aus? Was motiviert dich besonders? Die Antworten können dir helfen, dein Persönliches Ideal zu entdecken. Damit es für dich klar wird, suche dir einen Satz, ein Bild oder ein Symbol, das zu dir passt wie der Soundtrack zum Film. Klingt´s gut?
Erklär mir Selbsterziehung
Nur wer trainiert kann besser werden. Das wissen nicht nur Musiker und Sportler. Wahrscheinlich hast du es auch schon erlebt: Übung macht den Meister.
Um als Persönlichkeit weiterzukommen, müssen wir an unseren Fähigkeiten arbeiten. Das nennen wir Selbsterziehung. Lerne dich selbst kennen und entdecke, was in dir steckt. Baue deine Stärken aus und lerne, mit deinen Grenzen umzugehen. Gott hat dir das alles mitgegeben, weil er Großes mit dir vorhat.
Dein Trainingsprogramm stellst du selbst zusammen. Wo willst du besser werden? Suche dir einen Punkt aus, nimm die Herausforderung an und leg los! Heute schon trainiert?
Erklär mir Spurensuche
Aufstehen, Duschen, Arbeiten, Heimkommen, Mailen, Lernen, Abendessen, Fernsehen, Einschlafen. Und morgen alles von vorne. War's das? Ein gutes Gespräch, eine nette Geste, das richtige Lied im Radio. Zufall oder ein Zeichen von Gott?
Gott ist kein alter Mann, der teilnahmslos im Himmel sitzt. Er will mit dir etwas zu tun haben, denn dein Leben trägt seine Handschrift. Wie ein Wanderer hinterlässt er Spuren auf dem Weg mit dir. Wenn du übst sie zu lesen, siehst du besser, wo es lang geht!
Probier's mal aus: schau, was dich beschäftigt – spüre, was dich beeindruckt – überlege, was es bedeutet. Es ist spannend, Gottes Spuren zu entdecken. Schon mal gesucht?